Naturschutz im Spreewald

Ein einzigartiges Landschaftsbild mit wunderschöner Flora und vielfältiger, seltener Fauna machen den Spreewald zu einem wahren Schatz der Natur in Deutschland.

Doch auch hier beeinflussen leider Klimawandel und die veränderten Lebensraumbedingungen das Gebiet. Betroffen sind besonders die spreewaldtypischen Feuchtwiesen. Oft fehlt hier das Wasser und durch die immer weniger werdende landwirtschaftliche Nutzung wachsen kleine Wiesen zu. Die Folge: Die Vielfalt an Pflanzen, Insekten und anderen Tieren sinkt. Das Spreewaldwiesenprogramm des Biosphärenreservates ist ein Vertragsnaturschutzprogramm für Landwirte, das zur Pflege kleiner, spreewaldtypischer Feuchtwiesen aufgelegt wurde.

Auch die kleinen Wasserläufe im Spreewald müssen besonders geschützt und gepflegt werden. Durch regelmäßige Entnahme von Sedimenten bleiben sie attraktiv für Libellen und Muscheln und können auch Hochwasser besser abführen.

© TVS | Lena Tschuikow

#WEILDERSPREEWALDWERTVOLLIST

Zum Schutz von Lebensräumen und Tierarten sind einige Regeln im Spreewald, insbesondere beim Paddeln zu beachten:
 

  1. Boote um die Schleuse tragen, Wasser sparen.
  2. Müll nicht in der Natur lassen.
  3. Zelten, Grillen & Feuer ist nur an dafür vorgesehenen Plätzen erlaubt.
  4. Alkohollimit von 0,5 Promille einhalten.
  5. Boote nur an öffentlichen Stegen verlassen.
  6. Abstand zu Uferkanten halten, Pflanzen nicht abreißen.
  7. Bedeutung der Schilder auf dem Wasser kennen.
  8. Ruhe im Biosphärenreservat Spreewald einhalten (Empfehlung der Nachtruhe ab 18 Uhr)
  9. Kähne haben Vorfahrt.
Paddelregeln

Einzigartige Flora und Fauna

In Deutschland gibt es derzeit 17 UNESCO-Biosphärenreservate. Eines davon ist das, im Jahr 1991 von der UNESCO offiziell anerkannte, Biosphärenreservat Spreewald. Der Begriff bezeichnet Kulturlandschaften, die aufgrund ihrer einzigartigen Flora und Fauna besonders schützenswert sind und einen Beitrag zur Erhaltung der Ökosysteme und genetischen Vielfalt leisten.

Ein Schwerpunkt des Biosphärenreservats Spreewald ist der Naturschutz. In enger Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Akteuren wird hier versucht, die natürlichen Lebensräume so zu erhalten und zu entwickeln, dass sie möglichst vielen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bieten.

weiße Blume Detailansicht
© TVS | Lena Tschuikow

Mehr als nur Naturschutz

Das Biosphärenreservat Spreewald ist jedoch mehr als nur ein Schutzgebiet. Es ist auch ein Labor, in dem neue Wege für den nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen erprobt und entwickelt werden. Somit leistet das Biosphärenreservat Spreewald einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung des Spreewaldes – und zum Schutz unserer gesamten Umwelt!

Das Biosphärenreservat Spreewald befindet sich rund 100 km südöstlich von Berlin im Land Brandenburg und umfasst eine Fläche von etwa 47.500 Hektar. Zu den Besonderheiten der Region gehört das 1.500 Kilometer lange, feingliedrige Netz aus Fließen. Die für den Spreewald typischen Flussarme entstanden während der letzten Eiszeit und bieten rund 5000 Tier- und Pflanzenarten einen geschützten Lebensraum – darunter auch seltene Exemplare wie die Rotbauchunke, der Seeadler, die Grüne Mosaikjungfer und der Fischotter. Aber auch der alte Erlenbestand sowie die ausgedehnten Feuchtwiesen und Moore sind Heimat vieler seltener Pflanzenarten wie Sonnentau, Sumpfporst, Moosbeere und Wollgras.

Teichlehrpfad Infotafel
© TVS | Lena Tschuikow